Pochrad


Der Thurmhofschacht im Freiberger Osten wurde zwischen 1842 und 1857 als Teil der Himmelfahrt Fundgrube abgeteuft. Nahe des Schachtgebäudes errichtete man gegen 1845 eine Poch- und Stoßherdwäsche, um das geförderte Gestein mechanisch zu zerkleinern.

Als Antrieb baute man untertägig in einer oberflächennah eingerichteten Radstube ein Wasserrad Freiberger Bauart ein, welches sich ab 1847 kontinuierlich drehte. Das hölzerne Rad mit einem Durchmesser von 9,72 m und einer Breite von 1,50 m ist das einzige originale, funktionstüchtige sowie im tagesnahen Bereich unkompliziert befahrbare Wasserrad in Deutschland.

Nachdem das Pochrad von 1994 bis 2009 durch die TU Bergakademie Freiberg und den Förderverein Himmelfahrt Fundgrube Freiberg/Sachsen e.V. betreut wurde, kümmert sich seit 2014 eine durch die SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG initiierte ehrenamtliche Arbeitsgruppe um das wartungsintensive Denkmal. Finanziell wird dies durch die Stiftung unterstützt – siehe Werterhaltung und Nachnutzung Teil 1 und Teil 2 .

Die Pochradanlage des Thurmhofschachtes ist Bestandteil der Freiberger Bergbaulandschaft, die 2019 als Teil  der „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ auf die UNESCO-Welterbeliste gesetzt wurde. In Zukunft soll sie noch stärker in das regionale Netzwerk eingebunden werden.

Eine Besichtigung ist im Rahmen des Tages der Schauanlagen (jeden ersten Sonntag im Juli) und am Tag des offenen Denkmals (jeden zweiten Sonntag im September) möglich sowie auf Absprache. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die STIFTUNG.

Gebäude des Pochrades am Thurmhofschacht in Freiberg
Gebäude des Pochrades am Thurmhofschacht in Freiberg